Biografiearbeit mit Mensch und Tier

Erzähl mir was vom Pferd!
Ein Podcast mit Menschen und Tieren

Ein tiergestützes und medienpädagogisches Projekt
mit Berliner Kindern zwischen 6 und 13 Jahren

„Erzähl mir was! – Erzähl mir was von dir! – Erzähl mir was vom Pferd!“

So lautet der Erzählimpuls, dem die Kinder in unserem Podcast folgen. Das Projekt fand auf einem Kinderbauernhof im Berliner Stadtteil Wedding mit insgesamt
21 Kindern im Alter von 6-13 Jahren statt. Ziel war es, die Themen Identitätsbildung und Akzeptanz von Vielfalt altersgerecht, ressourcenorientiert und niedrigschwellig umsetzen. Vor allem sollte es Spaß machen, mündliches Erzählen nutzen und den Kindern Möglichkeiten bieten, mehr voneinander zu erfahren. Während der wöchentlichen Kinderversammlung entschieden die Kinder, dass das Projekt durchgeführt werden sollte.

Hier gehts zum Podcast – Viel Spaß beim Hören!

Methodenschritte zur Umsetzung des Projekts

Wie entstand der Podcast? Hier finden Sie die Schritte vom Beginn bis zum fertigen Podcast:

  • Kommunikations- und Kennenlernspiele
  • Sprach-, Assoziations- und Wortspiele
  • Entwickeln von Interviewfragen zusammen mit den Kindern
  • Austausch und Reflektion der Inhalte
  • Vertrautmachen mit Technik und Geräten
  • Gegenseitige Interviews in Paaren/ in der Gruppe
  • Gemeinsames Anhören der Aufnahmen
  • Reflexion und Entscheidung, was veröffentlicht werden darf
  • Hörtrainig: Lauscher spitzen – Was hörst du gerade?
  • Wie klingt der Kinderbauernhof? Aufnehmen von Tiergeräuschen
  • Aufnehmen der Kinder bei der täglichen Versorgung der Tiere
  • Kinder erstellen Audioführungen über die Farm
  • Tiergeschichten erzählen und vorlesen (mit Aufnahme)
  • Gemeinsames Bearbeiten
  • Gemeinsames Anhören der Abschlussproduktion
  • Jedes Kind erhält eine CD

Die Fragen aus den Interviews haben die Kinder teils selbst entwickelt, teils basieren sie auf unserer Lebensbucharbeit, teils haben wir sie den Kinderinterviews aus den Büchern von Beatrix Schnippenkoetter entnommen. Die Kinder wählten die Fragen, die ihnen gestellt werden durften aus und entschieden, was in den Podcast übernommen werden sollte. Zum Schutz der Privatsphäre werden keine Namen genannt.

Eine eigene Stimme haben – „Ganz viel geredet“

Schon während der ersten Aufnahmen zeigte sich, dass die Kinder nicht nur durch die Fragen zum Nachdenken angeregt wurden, sondern auch das Hören der eigenen Stimme eine besondere Wirkung auf sie hatte. Das Verkürzen der Aufnahmen von fast 20 Stunden Material auf 25 Minuten brachte es mit sich, dass viele Pausen und Wiederholungen herausgeschnitten wurden. Besonders Kinder mit Sprachschwierigkeiten freuten sich sehr, sich selbst so flüssig sprechen zu hören.

Dass dieser Effekt auch noch nach mehrfachem Anhören eintritt, bestätigen die Pädagoginnen des Kinderbauernhofs. In der Regel werden Kinder mit Sprachschwierigkeiten – in unseren Projekten häufig aber nicht ausschließlich mit Migrationshintergrund – in der Schule mit ihren sprachlichen Defiziten konfrontiert. Hier konnten sie sich an ihrem eigenen Positivbeispiel orientieren. Ohne dass wir dies beabsichtigt hatten, hatte das Projekt sprachfördernde Effekte.

Manche Kinder brachten zum Ausdruck, dass sie es nicht gewohnt sind, so lange am Stück zu sprechen. So stellt ein Kind am Ende des Podcasts fest, dass sie „jetzt ganz viel geredet“ hat. Für die Kinder war es zudem sehr wichtig, die Kontrolle über das Endprodukt zu behalten und zu entscheiden, wer was hören darf.

Einige Monate nach Projektende zogen die Pädagoginnen des Kinderbauernhofs ein positives Resümee: „Kinder werden durch das Anhören des Podcasts zum Austausch angeregt. Bei Kreativangeboten sind sie konzentrierter und entwickeln mehr Kreativität. Der Ansatz ‚Kinder für Kinder‘ sorgt für Ansporn. Inzwischen haben wir erfahren, dass auch Eltern, die noch nie auf der Farm waren, die CD mit ihren Kindern angehört haben. Nicht zuletzt können die Kinder, die daran mitgewirkt haben, im Laufe der Zeit ihre eigene Weiterentwicklung beobachten, wenn sie den Podcast später wieder hören.“

Mehr über die Arbeit erfahren Sie in unserer Broschüre Biografiearbeit im Stadtteil, die Sie gegen eine Schutzgebühr bei uns bestellen können.

Wenn Sie in Ihrer Einrichtung ein ähnliches Projekt durchführen möchten,
wenden Sie sich an uns. Wir entwickeln mit Ihnen Methoden und beraten Sie bei der Durchführung: info@memory-werkstatt.de

ABC unserer Stärken und Fähigkeiten:
Was wir gut können!

Arbeiten, Arabisch, Afrikanisch, Akrobatik, Ausmisten
Bauen, Basteln, Bildende Kunst, Boxen
Clowns sein, Computer, Chatten
Deutsch
Essen
Fangen, Fußball spielen, Füttern, Führen, FreundIn sein
Gesund sein, Gehen
Hasen pflegen, Hüpfen, Hund ausführen
Jubeln, Jonglieren
Kochen, Karate, Katze kraulen
Lesen, Lachen, Laufen, Longieren, Lernen
Mathe, Meckern, zur Musik von Michael Jackson tanzen
Namen merken
Offen sein
Ponys pflegen, Party machen, Poi-Spiel, Pause machen
Quatsch machen
Rennen, Rausgehen, Reiten
Springen, Singen, Spagat, Sehen, Schreiben, Spielen, Serbisch, Streicheln
Tanzen, Tischtennis, Telefonieren, Türkisch, Trainieren
Uhr lesen
Verstecken, Voltigieren
Witze erzählen, Wolof, Wolken beobachten, Weggehen
Xylofon spielen
Yoga
Zuhören, Zählen

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