Im Laufe der Zeit haben wir mit sehr unterschiedlichen Zielgruppen Biografiearbeit durchgeführt, u.a. mit
- Kindern
- Jugendlichen
- Erwachsenen
- Eltern
- Eltern aus Regenbogenfamilien
- Senior*innen bzw. Großeltern
- Menschen mit internationaler Geschichte und Migrationshintergrund
- Lehr- und Fachkräfte
- Menschen in Ausbildung
Mit dem Projekt Lebensbuch hat alles angefangen
2008 begannen wir mit der Biografiearbeit mit Kindern. Dabei entwickelten wir unsere Methoden stetig weiter und wir veröffentlichten im Rahmen unserer Projekte Projektdokumentationen, die schließlich in Buchpublikationen mündeten. Die wichtigste Methode, die dabei entstand, war das Projekt Lebensbuch . 2010, zwei Jahre nach Gründung unseres Vereins, wurde unsere Arbeit mit Lebensbüchern vom lokalen Fördermittelgeber Vielfalt in der Mitte als Referenzprojekt ausgewählt.
Biografiearbeit findet jedoch nicht nur schriftlich statt, sondern natürlich auch mündlich. Wir verbanden niedrigschwellige Biografiearbeit mit Kindern in der offenen Kinder- und Jugendhilfe mit medienpädagogischen Methoden und der Arbeit mit Tieren. So entstand unser Podcast Erzähl mir was vom Pferd!.
Lebensbücher mit Eltern und Großeltern
Unser besonderes Anliegen ist es, Methoden der Biografiearbeit mit Eltern weiterzuentwickeln. Begonnen haben wir dies 2012 mit dem Projekt Meine Geschichte(n) für Dich. Eltern und Großeltern verfassen dabei kleine Bücher für ihre Kinder und Enkel*innen. Sie schreiben darin über ihre Kindheit, ihre Familie, ihr Herkunftsland und weitere Themen und Geschichten, die sie für ihre Familie bewahren wollen. Ursprünglich hatte sich das Projekt nur an Eltern gerichtet, aber im Laufe der Zeit kamen immer mehr Großeltern dazu, die sich von der Idee angesprochen fühlten.
Im Laufe der Zeit wuchs unser Radius und wir haben auch die Arbeit mit Eltern aus Regenbogenfamilien begonnen. Hintergrund war, dass wir in unseren Schulprojekten auch mit homophoben Äußerungen seitens der Schüler*innen konfrontiert wurden. Um Kinder aus Regenbogenfamilien zu stärken, begannen wir ein Projekt mit lesbischen Müttern, die wiederum für ihre Kinder Lebensbücher verfassten.
Geschichten, die Mut machen – Ein Projekt mit lesbischen Müttern
„Lesbische Mütter erzählen und schreiben mit Anleitung kleine Bücher über sich und ihre Familie für ihre Kinder. Das Projekt richtet sich an lesbische Mütter, die ihren Kindern die eigene Familiengeschichte auf altersgerechte Weise näher bringen wollen. Im Laufe von 8 Terminen entstehen kleine Geschichten-, Foto- und Bildersammlungen, die das positive Selbstverständnis von Kindern aus Regenbogenfamilien stärken. Am Ende steht ein buntes, gedrucktes Büchlein, das jede Mutter ihren Kindern überreichen kann (z.B. als Weihnachtsgeschenk). Die Veranstaltung ist als Ort des Austauschs für Mütter gedacht und findet ohne Kinder statt. Die Büchlein eignen sich für Kinder ab dem dritten Lebensjahr.“
So lautete die Ausschreibung unseres Projekts, das mit kleinen Gruppen von maximal 6 Teilnehmerinnen mehrere Durchläufe hatte.
Interviews mit Müttern, die für ihre Kinder schreiben
Nach 8 Jahren Projektarbeit hatten wir die Möglichkeit mit einigen Eltern Interviews durchzuführen, die sehr unterschiedliche Geschichten und Beweggründe für das Verfassen ihrer Bücher für ihre Kinder hatten. Unter den fünf Müttern waren Mütter mit und ohne Migrationshintergrund, eine Mutter mit Pflegekindern sowie Mütter aus Regenbogen- und Patchworkfamilien. Mehr darüber erfahren Sie in unserem Buch:
Geschichten, die Mut machen: Ressourcenorientierte Biografiearbeit mit Eltern und Großeltern
Seitenzahl: 123
Format: E-Book/ Pdf-Datei, A4 hoch
Ausgabe der Memory Biografie- und Schreibwerkstatt e.V., schwarz-weiß mit Abbildungen (teilweise farbig, teilweise schwarz-weiß) und 20 Schreibvorlagen
Preis: 19,99 €
Versand per E-Mail
Pädagogische Biografiearbeit im Stadtteil
Ein Projekt für Kinder, Eltern und Multiplikator*innen
Von 2012-2014 führten wir im Rahmen des Bundesprogramms Toleranz fördern – Kompetenz stärken im Sprengelkiez in Berlin-Wedding das Projekt Biografiearbeit im Stadtteil durch. Zielgruppen waren Kinder, Jugendliche und Eltern aus dem Sprengelkiez, sowie Pädagog*innen und Multiplikator*innen, die dort tätig sind. Unser Ziel war und ist es, Biografiearbeit als pädagogische Methode im Stadtteil bekannter zu machen und das Methodenwissen an die Einrichtungen weiterzugeben, um so die Nachhaltigkeit für den Kiez zu stärken. Zu den Kooperationspartner*innen gehörten:
- die zwei Grundschulen im Kiez
- Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe: Kinderbauernhof, Schulstation
- Einrichtungen der Integrations- und Elternarbeit: Elterncafé des Deutschen Kinderschutzbundes, Lotsenprojekt Brücke, Bildungspaten im Sprengelkiez
- das Nachbarschaftshaus SprengelHaus
- Spinnboden Lesbenarchiv und Bibliothek Berlin e.V., in dem wir unsere Gruppen für lesbische Mütter anboten
- ein Träger für Sprachkurse für geflüchtete Menschen, in dem wir Sprachbildung mit besonders niedrigschwelligen Formen der Biografiearbeit verbanden
Neben den Projekten führten wir Weiterbildungen für Fachkräfte durch sowie das Fachforum Pädagogische Biografiearbeit. Damit schufen wir eine Plattform für Austausch, Weiterbildung und Vernetzung von Menschen, die Biografiearbeit mit verschiedenen Zielgruppen einsetzen. Themenschwerpunkte waren
- Ressourcenorientierte Biografiearbeit mit Eltern
- Traumasensible Biografiearbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Kreative Biografiearbeit und Sprachbildung
Das Projekt endete mit dem Abschluss des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“, über das wir gefördert wurden. Mehr über unsere Arbeit erfahren Sie in unserer Veröffentlichung Biografiearbeit im Stadtteil mit Kindern und Eltern, die Sie gegen eine Schutzgebühr bei uns bestellen können.